Ansprechpersonen und Unterstützung in schulischen Krisenfällen
Bei schulpsychologischem Unterstützungsbedarf ist das jeweils zuständige Schulpsychologische Beratungszentrum im Pädagogischen Landesinstitut stets der erste Ansprechpartner der Schulen. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme und Kooperation durch die Schulleitung oder Mitglieder schulischer Krisenteams hilft in schulischen Krisenfällen sowie in Bedrohungssituationen als Schule strukturiert und wirksam zu handeln.
Sollte eine direkte Kontaktmöglichkeit mit dem lokalen Schulpsychologischen Beratungszentrum nicht gegeben sein, besteht auch die Möglichkeit, sich an den landesweiten Koordinator des Arbeitsbereichs Krisenmanagement im Pädagogischen Landesinstitut zu wenden (Kontaktdaten siehe unten).
Zudem können sowohl die Schulfachreferentinnen und -referenten als auch die Juristen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in schwerwiegenden Fällen die Schulen beraten, begleiten und unterstützen.
In bedeutsamen Fällen ist es empfehlenswert, in besonders schwerwiegenden sogar zwingend rechtlich vorgeschrieben, mit der zuständigen Referentin bzw. dem zuständigen Referenten der ADD Kontakt aufzunehmen und sie über das Ereignis zu informieren.
Darüber hinaus sind Schulen verpflichtet, die Hinweise in der Handreichung Krisenmanagement zu befolgen. Das an jeder Schule vorgeschriebene schulische Krisenteam sollte zusammentreten.
Hintergrund: Krisen an Schulen
Unfälle, Bedrohungslagen, Gewaltakte an Schulen oder andere Notfälle sind seltene Ereignisse, die nicht zum schulischen Alltag gehören. Schulen sind daher ein sicherer Ort für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer.
Wenn es zu krisenhaften Situationen in Schulen kommt, so entsteht für die Schulgemeinschaft allerdings eine erhebliche Belastung: Die Verantwortungsträger in der Schule müssen im Krisenfall unter Zeitdruck und häufig auch unter hoher emotionaler Belastung kompetent und situationsangemessen handeln. Durch Entscheidungssicherheit in Leitungsfragen und die Koordination notwendiger Maßnahmen sollen alle an Schule Beteiligten (und hier vor allem die Schülerinnen und Schüler) nicht zusätzlich gefährdet oder verunsichert werden. Ziel ist die zügige Wiederherstellung der Handlungssicherheit und Handlungsfähigkeit der betroffenen Schule.
Auch können Schulen mit betroffen sein, wenn Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte individuelle Krisen erleben. Dies erfordert ebenfalls ein gezieltes, zügiges und zugleich reflektiertes Handeln von Schulleitungen, Lehrkräften und ggf. weiteren unterstützenden Einrichtungen.
Diese außergewöhnlichen und komplexen Situationen können nur dann angemessen bewältigt werden, wenn sich Schulen präventiv auf den Ernstfall durch die Erstellung differenzierter Notfallpläne vorbereiten und kollegiale Unterstützungs- und Teamstrukturen mit einer transparenten Rollenverteilung und klar definierten Verantwortungsbereichen aufbauen. Dazu gehört auch der Aufbau eines lokalen Netzwerks schulexterner Personen und Institutionen, die im Krisenfall aktiviert werden können. Die notwendige Entscheidungs- und Handlungskompetenz wird hiermit deutlich erhöht und die individuell-emotionale Belastung reduziert.
Schulpsychologinnen und Schulpsychologen bieten Schulen ihre professionelle Unterstützung und Beratung im Rahmen von krisenhaften Ereignissen an und binden je nach Bedarf Kolleginnen und Kollegen mit spezifischen Qualifikationen und andere Institutionen mit ein. Sie beraten zudem beim Aufbau des schulinternen Krisenteams und begleiten es hinsichtlich der Krisenteamarbeit.
Neben der Unterstützung im akuten Krisenfall ist auch in der langfristigen Krisennachsorge sowie der Krisenprävention das jeweils zuständige Schulpsychologische Beratungszentrum im Pädagogischen Landesinstitut Ansprechpartner zur Unterstützung der Schulen. Eine frühzeitige Präventionsarbeit erhöht die Handlungskompetenz und -sicherheit im Krisenfall.
Landesweiter Koordinator in der Abteilung 3 Schulpsychologie für den Arbeitsbereich
Benedikt Herwig
Leitung des Arbeitsbereiches Krisenmanagement
Steinkaut 3
55543 Bad Kreuznach
Telefon: 0671 9701 1878 benedikt.herwig(at)
pl.rlp.de
Im Vertretungsfall wenden Sie sich bitte an die Leitung des Schulpsychologischen Dienstes im Pädagogischen Landesinstitut:
Oliver Appel
Abteilung 3 Schulpsychologie
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Butenschönstr. 2
67346 Speyer
Telefon: 06232 659 217 Oliver.Appel(at) pl.rlp.de