Primäre Prävention: Soziales Miteinander und Konfliktkultur fördern
Die Schule als Lern- und Lebensort ist neben der Familie eine weitere zentrale Sozialisationsinstanz im Leben der Kinder und Jugendlichen. Ziel ist es, das schulische Umfeld zusammen mit den Lehrpersonen, den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern so zu gestalten, dass ein vertrauensvolles Klima entsteht, das geprägt ist von gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung.
Grundsätzlich ist dabei die Stärkung der Persönlichkeit und die Festigung der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ein wichtiger Faktor im Umgang mit unterschiedlichen krisenhaften Situationen.
Auch wenn man gewaltbezogene Krisen niemals ganz ausschließen kann, sind ein Klima der Wertschätzung und eine konstruktive Kommunikations- und Konfliktkultur in Schulen Präventionsmaßnahmen, die die Wahrscheinlichkeit von schwerer Gewalt in Schulen deutlich reduzieren können.
Die Schulpsychologischen Beratungszentren bieten Fortbildung und Beratung zu präventiven Programmen an (z. B.
ProPP,
PIT, , Streitschlichtung) und unterstützen Schulen bei den Themen Gewaltprävention und konstruktive Konfliktbewältigung – gegen
Mobbing und Ausgrenzung.
Sekundäre Prävention: Krisenteam und Vernetzung
Ein schulinternes Krisenteam kann Schulleitungen unterstützen, in Krisen strukturiert und zügig zu handeln. Daher sind die Schulen in Rheinland-Pfalz aufgefordert, ein schuleigenes Krisenteam zu bilden. Die genauere Zusammenstellung eines schulischen Krisenteams ist in Kap. 4.2. der Krisenhandreichung erläutert.
Schulpsychologinnen und Schulpsychologen unterstützen den Aufbau und die Arbeit der Krisenteams durch Beratung und Begleitung unter psychologischen Gesichtspunkten, die z. B. den internen Aufbau eines Krisenteams betreffen können.
Organisatorische und technische Aspekte sollten aber in Kooperation mit Schulträger, Schulaufsicht und Polizei geklärt werden. Ergänzend sollten Schulen auch Kontakte zu weiteren Institutionen und Diensten (Notfallseelsorge, Jugendämter, Fachkliniken etc.) pflegen.